Sexuelle Revolution

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“Vögeln ist Schön” – so stand es Anfang der Sechziger an der Wand einer hessischen Schule. Die Schüler forderten damit einen lustbetonten Aufklärungsunterricht. Der Direktor hingegen verstand keinen Spaß, ließ die Parole überpinseln und holte die Polizei. Gut fünfzig Jahre später hat die Berliner Autorin Ulrike Heider die drei Wörter zum Titel ihres Buches gemacht. Sie schildert in “Vögeln ist schön” die Enge der Sechziger Jahre und wie es eine Generation schaffte, diese zu überwinden. Was hieß es damals in der Pubertät zu sein, das erste Mal zu erleben? Sex war politisch und wurde von vielen Studenten im Zusammenhang mit einer neuen Gesellschaft gesehen. Zum ersten Mal sprachen die Deutschen ganz offen über Sexualität, zu den Studenten gesellten sich Sexualreformer und schließlich auch die Pornoindustrie. Wir haben mit Ulrike Heider gesprochen, mit ihr zusammen Ulrich Enzensberger getroffen und im APO-Archiv alte Flugblätter angeschaut. Und wir waren auf dem Land In Brandenburg, wo in einem Schloss immer noch die Freie Liebe gelebt wird. Die Sexuelle Revolution und was aus ihr wurde – sind die Deutschen tatsächlich freier als damals? Das fragen wir in diesem Film, den wir für 3SAT Kulturzeit gedreht haben.