Es ist für Universitäten ein neues Phänomen. Verstärkt kommen junge Menschen zum Studieren, die gläubig sind. Doch wie darauf reagieren, wenn diese auch während des Tages beten wollen und dafür Räume verlangen. Seit Jahrzehnten sind an Unis katholische und evangelische Studentengemeinden aktiv, die aber zumeist eigene Räumlichkeiten außerhalb des Campus haben. Sichtbare Religion, die gab es all die Jahre so gut wie gar nicht. Im letzten Jahr machte es Schlagzeilen, dass zum Teil radikalislamistische Prediger Uniräume genutzt hatten ohne dass die Verwaltung dies bemerkt hatte oder eingeschritten war. Das Freitagsgebet an der Technischen Universität versammelte zunehmend auch unifremde Personen, der Verfassungsschutz warnte. In Bochum predigte ein ehemaliger Leibwächter Osama Bin Ladins. Schließungen waren die Folge und lautstarke Proteste von Muslimen, die vor den Unis in der Öffentlichkeit beteten. Denn betroffen waren nun nicht nur Islamisten, sondern auch ganz normale Gläubige. Unis reagieren nun ganz unterschiedlich. Wir sind säkulare Einrichtungen, die keinen Platz für Glauben und Religion haben, so sagen die einen – wir müssen als Orte des Lebens auch Gläubigen Räume bieten, sagen die anderen. Sollen sich Unis Glauben und Religion verschließen? Kann es ein Miteinander geben? Und wenn – wie? Unser Film für 3SAT-Kulturzeit sucht nach Antworten. Er äuft am Montag, den 30. Oktober um 19.20 Uhrin der Kulturzeit auf 3SAT und dann in unserer Rubirk “Filme”.