1990 wurde die Zentrale der Staatssicherheit der DDR gestürmt und das Ende des Geheimdienstes war besiegelt. Jahrzehntelang war das riesige Gelände um die Berliner Normannenstraße eine verbotene Stadt. Angrenzende Straßen wurden überwacht und gesperrt und in den benachbarten Wohnblocks wohnten Tausende von Spitzeln und Agenten. Dann war alles vorbei. Der Geheimdienst wurde aufgelöst, zurück blieben 111 Kilometer Akten und jede Menge Gebäude. Das Haus, in dem Minister Erich Mielke residierte, besetzten seinerzeit Bürgerrechtler und geben es bis heute nicht mehr her. Wohl nur Dank ihnen wurde so die Ministeretage im Original erhalten. Im Stasimuseum kann man nun besichtigen, aus welch spießbürgerlichen Atmosphäre der Chef der Stasi die Überwachung von Millionen DDR-Bürgern steuerte. In einen anderen Teil des Geländes zog der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Bisher lagerten hier nur die Akten, dich der Chef der Behörde Roland Jahn würde gerne aus dem gesamten Gelände einen Campus für Demokratie machen, auf dem nicht nur an die Überwachung erinnert, sondern auch darüber diskutiert wird, wie Demokratie zu schützen ist. Doch stattdessen verfällt das Gelände, wohl auch, weil über die Hälfte Privatinvestoren gehört. Hier steht Profitinteresse gegen Geschichtsaufklärung. In einem seltsamen Grundstücksdeal wurden 2011 große Teile der ehemaligen Stasizentrale für – so Gerüchte – einen Euro an eine nur scher zu durchschauende Firma veräußert. Die ließ uns nicht in die Gebäude und beantwortete auch keine Fragen. Wir fragen, wie sieht die Zukunft in der Berliner Normannenstraße aus?. Die Antwort in der KULTURZEIT auf 3SAT am 03. April 2018 um 19.20 Uhr.