Es ist eines der rätselhaftesten Kapitel der gesamtdeutschen Geschichte. Anfang der 80er Jahre nimmt die DDR zehn RAF-Terroristen bei sich auf. Während sie im Westen gesucht werden, bekommen sie hier neue Pässe, jede Menge Geld und Wohnungen. Die Berliner Publizistin Regine Igel hat die letzten zwei Jahre über sechzigtausend Akten der Stasiunterlagenbehörde gelesen und ausgewertet. Nun ist ihr Buch TERRORISMUSLÜGEN erschienen. Wir haben die Autorin in Berlin besucht, sind mit ihr in das ehemalige Objekt 74, ein Forsthaus im brandenburgischen Briesen gefahren. Dort haben sich über viele Jahre Stasi-Offiziere mit Terroristen aus aller Welt getroffen. Wurden hier Terrorismusschulungen durchgeführt? Waren die RAF-Terroristen wirklich Aussteiger oder nach wie vor aus dem ruhigen DDR-Hinterland weiterhin aktiv?! Bei ihren Recherchen stößt Regine Igel immer wieder auf große Hindernisse – seitenweise werden Akten geschwärzt oder gar nicht heraus gegeben. Was gibt es heute noch zu verbergen? Sind etwa auch Geheimdienste aus der Bundesrepublik an der unheiligen Allianz beteiligt. Regine Igel stellt fest, dass die Staatssicherheit auch vor dem Rechtsextremismus keinewegs Halt gemacht hat. Wir haben Karl-Heinz Hoffmann, den Gründer der Wehrsportgruppe Hoffmann auf seinem frankischen Schloss getroffen. Mittlerweile weiß der 74jährige, dass auch er ein Spielball der westlichen und östlichen Geheimdienste war.

Terrorismuslügen, am 17.08.2012 in der KULTURZEIT, im Programm von 3 SAT 19.20 Uhr. Ein Film von Katja & Clemens Riha