Deutsches Watergate

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Jahrelang ließ Konrad Adenauer seine politischen Gegner bespitzeln. Ihm zu Diensten war dabei der Bundesnachrichtendienst, der einen Spitzel im SPD-Vorstand untergebracht hatte. Der lieferte Informationen über Wahlkampftaktiken, Personalentscheidungen, aber auch Persönliches wie Gesundheitszustand und Ehegeschichten. Ans Licht gekommen ist der Jahrhundertskandal, weil der BND Historikern hat Akten einsehen lassen. Was passierte damals, als sich Hans Globke, Konrad Adenauer und der BND-Präsident verschworen? Wir begleiten den Sprecher der Unabhängigen Historikerkommission zur Aufklärung der Geschichte des BND bei seinen Recherchen, sichten mit ihm Akten und drehen im Geheimraum des Nachrichtendienstes. In der Konrad Adenauer Stiftung konnten wir zudem die originalen Spitzelberichte aus dem Nachlass Hans Globkes einsehen. Am grünen Kuli von Adenauesw sieht man, wie intensiv der Kanzler mit den Informationen aus der SPD-Spitze gearbeitet hat. Doch wie kann es sein, dass sich bisher niemand aus der CDU-Spitze zum Skandal geäußert hat, das fragt sich Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom und fordert, dass die Aufklärung nun weiter gehen muss. Doch der Auftrag an die Historikerkommission endet dieses Jahr. Weitermachen, das rät auch Konstantin von Notz, der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums zur Überwachung der Nachrichtendienste. Denn auch in den auf Adenauer folgenden Kanzlerschaften gibt es Geheimnisse, die es aufzuklären gilt. Unser Film über “Adenauergate” lief am Dienstag, den 17.05.2022 um 19.20 Uhr auf 3SAT in der KULTURZEIT.