In der Nacht, da kommen sie – die Geister. Auch ins Museum. Und manchmal mit elektrischer Wucht: Sicherungen fliegen, Installationen rauchen, Geräte spielen verrückt. Zufall? Oder steckt mehr dahinter?
Das Kunstmuseum Basel hat sich dem Übernatürlichen verschrieben. Unter dem wachsamen Blick eines Marmorgeistes spüren Künstler und Kuratoren dem Unheimlichen nach – jenem Gefühl, das uns befällt, wenn wir einen Raum betreten und plötzlich wissen: hier stimmt etwas nicht.
Seit Jahrhunderten versuchen Menschen, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Ab Mitte des vorletzten Jahrhunderts auch mittels Geisterfotografen. Der Münchner Arzt Albert von Schrenck-Notzing, der „Geisterbaron“, ließ in seiner Villa Seancen abhalten, dokumentierte Materialisationen, angebliches Ektoplasma – und faszinierte damit selbst Thomas Mann.
Heute begegnet uns das Spukhafte wieder – in der Kunst und im Netz. Ghosthunter-Teams wie die „Ghost Shadows“ aus Thüringen suchen mit App und Spielzeugtruhe nach dem Kontakt ins Jenseits. Millionen folgen im Netz Geisterjägern. Doch liegt das Unheimliche wirklich da draußen – oder vielleicht eher in uns selbst?
Von den Schattenräumen der Kunst über die Labore der Parapsychologie bis zu Geisterjägern im Internet – unser Film geht den „Geistern, die wir riefen“ auf die Spur.
Und vielleicht – heute, an Halloween – sind sie uns näher, als wir glauben.
„Die Geister, die ich rief“
Ein Film von Katja und Clemens Riha
Unser Film lief am Freitag, 31. Oktober, um 19.20 Uhr in der Kulturzeit auf 3Sat.

