Kann Hilfe Sünde sein?

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In Lippstadt und in Flensburg fusionieren katholische und evangelische Krankenhäuser. Die Bedingung der katholischen Kirche – Schwangerschaftsabbrüche gibt es hier künftig nicht mehr. Und so bekam Joachim Volz, der Chefarzt der Lippstädter Frauenheilkunde eine Dienstanweisung, dass er keine Abtreibungen mehr vornehmen darf. Auch nicht aus medizinischen Gründen, es sei denn das Leben der Frau ist gefährdet. In beiden Städten führt dies nun zu einer Notlage und Frauen müssen künftig in solch einer Situation Reisen in Kauf nehmen, Richtig finden die Abtreibungsgegner vom “Marsch für das Leben”, die am Wochenende wieder durch Köln und Berlin marschierten. Mit dabei auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD Beatrix von Storch. Eine Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs werde es mit ihrer Partei nicht geben, sagte sie im Interview. Über ihr wehte dabei eine Fahne mit Jesus Christus. Noch nicht einmal bei Vergewaltigung, so die “Lebensschützer” sei eine Abtreibung berechtigt. In den USA, so Alexandra Maria Linder, die Vorsitzende des “Bundesverbands Lebensrecht”, habe man in solchen Fällen mit Adoptionsangeboten gute Erfahrung gemacht. Beinahe 300.000 Menschen unterschrieben mittlerweile die Petition des Lippstädter Frauenarztes, der nun ein Ende des religiösen Dogmas in öffentlichen Krankenhäusern fordert. Wir haben ihn, “Pro Familia” in Flensburg, die Vorsitzende des “Bundesverbands Lebensrecht” und den Familienbischof der katholischen Kirche besucht und zum Streit um die Abtreibung befragt. Außerdem sind wir beim “Marsch für das Leben” mitgelaufen und waren dabei, als sich vor der Berliner Charité auch Klinikpersonal den Abtreibungsgegnern in den Weg stellte. Unser Film lief am 23. September 2025 auf 3Sat in der KULTURZEIT.