SocialMedia verbieten?!

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Sie scrollen, posten, zocken – bis nichts mehr geht. Sechs Kinder und Jugendliche, abhängig von Handy, Spielen und Social Media, sind die ersten in Deutschland, die eine Reha gegen Mediensucht machen. In einer Klinik im oberbayerischen Berchtesgaden lernen sie, wieder ohne ständige Online-Reize zu leben – sechs Wochen Natur, Gespräche, echte Begegnungen statt Dauer-Scrollen.

Das Modellprojekt, gefördert von Arbeitsministerium und Rentenkassen, ist einmalig in Deutschland. Ärzte und Pädagogen versuchen hier, Jugendliche zurück in den Alltag zu führen – bevor sie endgültig im Netz verloren gehen.

Doch während in Berchtesgaden therapiert wird, wird andernorts schon präventiv gegengesteuert:
In Solingen hat Schulpsychologe Markus Surrey ein stadtweites Social-Media-Verbot für alle Fünftklässler initiiert. Eltern und Schulen haben gemeinsam eine „Erziehungspartnerschaft“ unterschrieben – kein TikTok, kein Instagram, auch zuhause nicht. Das Ziel: den Einstieg in die digitale Abhängigkeit verhindern, bevor sie entsteht. Erste Ergebnisse sind sichtbar: Kinder spielen wieder miteinander, können sich besser konzentrieren, lernen leichter.

Bundesbildungsministerin Karin Prien fordert bundesweite Regeln, Australien hat Social Media für Unter-16-Jährige bereits verboten.
Der Deutsche Kinderschutzbund warnt jedoch: Kinder dürften nicht für die Versäumnisse der Erwachsenen büßen, die das Netz nicht sicher genug gestalten.

„Social Media Verbot“ begleitet Jugendliche zwischen Klinik und Klassenzimmer, zwischen Entzug und Erziehung – und fragt:
Wie schützen wir junge Menschen vor digitaler Abhängigkeit, ohne ihnen die Welt von morgen zu verschließen? UNs Film lief am Freitag, den 10.10.2025 um 19.20 Uhr in der Kulturzeit auf 3Sat.