Warum wir hoffen

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Thomas Brussig ist Bestsellerautor und Drehbuchschreiber. Doch diesmal hat er sich ein Thema ausgesucht, das viele irritieren wird. Er schreibt über “Meine Apokalypsen”, vor allem über den Klimawandel und dass der keineswegs furchteinflössend und apokalyptisch werden muss. Dass Greta einst zur Panik aufforderte und die Letzte Generation sich tatsächlich als solche sieht, quasi im Endkampf für das Überleben der Welt, versteht der Berliner Schriftsteller nicht. Er ist fest davon überzeugt, dass der Mensch auch in diesen “Abgrund” nicht fallen wird, wie bei so vielen Katastrophen zuvor. Doch Thomas Brussig wundert sich, dass so wenig dafür getan werde, dass die Menschen auch bei steigenden Temperaturen gut leben können. Doch Klimaanpassung hat nicht den Stellenwert, den der sogenannte Kampf gegen den Klimawandel hat. Erst jetzt beginnen viele Städte und Gemeinden damit, sich Gedanken darüber zu machen, was sich in der Infrastruktur ändern muss. Nicht nur, um den CO2-Ausstoß einzuschränken, sondern auch, um Maßnahmen gegen Hitze und andere Extremwetter zu ergreifen. In Bochum gibt es seit Kurzem einen Klimafolgenanpassungsmanager. Der heißt wirklich so. Und hat bereits neun Trinkbrunnen installieren lassen – für beinahe 360.000 Menschen. Aber immerhin, es ist ein Anfang. Dass viel mehr ginge, weiß der bekannte Architekt Christoph Ingenhoven. Er baute bereits in den 1990er Jahren eines der ersten ökologischen Hochhäuser Deutschlands. Supergreen nennt er seine nachhaltige Architektur. In Düsseldorf errichtete er ein Gebäude mit Europas größter Grünfassade. Das ist nicht nur schön (vor allem im Sommer), sondern auch für das Stadtklima entlastend. Doch er bemängelt, dass Nachhaltigkeitsgedanken für die Mehrheit der deutschen Architekten immer noch keine große Rolle spielen. Unser Film lief am Donnerstag, den 29. Februar in der KULTURZEIT auf 3SAT.