Zukunft des Essens

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Nach dem Verkehr und der Kohle kommen nun die Lebensmittel. Sie sind laut der Umweltorganisation RePlanet einer der größten Klimasünder weltweit. Was es braucht ist eine Ernährungsrevolution, so sagen sie. RePlanet will, dass 75 Prozent der Welt wieder wilde Natur werden. Doch damit das gelingt, müsse unser Essen künftig in großen Teilen aus dem Fermenter, dem Bioreaktor kommen. Beinahe alles könnten die darin lebenden Mikroorganismen produzieren. Man müsse sie nur entsprechend genetisch verändern. Dann würden auf dem Land extensive Landwirtschaftsflächen und Massentierhaltungen der Vergangenheit angehören. Beim Käseproduzenten Formo ist die Vision bereits Wirklichkeit. Das Berliner Start-Up produziert Kuhkäse – nur ohne Kuh. Das übernehmen Mikroorganismen, die die notwendigen Proteine produzieren. 50 Millionen US-Dollar war das internationalen Investmentsfonds wert. Aber auch Immobilienentwickler glauben an die neue Technik. In Berlin will die Artprojekt-Gruppe nun einen 200Millionen Euro schweren Foodcampus bauen. Dort sollen künftig Lebensmitteltechniker, Bauern, Genwissenschaftler und viele andere das Food der Zukunft entwickeln. Auch um Fleisch aus Zellkulturen soll es gehen. Wir waren mit unserer Kamera unterwegs. Den Käse durften wir zwar filmen, aber nicht probieren. Denn für die Allgemeinheit ist er noch nicht zugelassen. Unser Film lief am Mittwoch in der KULTURZEIT von 3SAT.