Was passiert, wenn historische Monumente und nationale Symbole plötzlich in den Mittelpunkt neuer politischer Auseinandersetzungen rücken? Hermannsland führt zum Kyffhäuserdenkmal in Thüringen und zum Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald – Orte, die lange als weitgehend unpolitische Ausflugsziele galten und nun erneut umkämpft sind. Und in Kommunen wie Wittenberg und mehreren Landkreisen wird inzwischen wieder dauerhaft die Deutschlandfahne gehisst – vor Rathäusern, Schulen, Stadthallen. Eine Reaktion auf deutschlandweite Anträge der AfD zur Dauerbeflaggung haben parteilose und CDU-Bürgermeister und Landräte entschieden die Deutschlandfahne aufzuziehen und eine breite politische Debatte ausgelöst. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer will die Deutungshoheit über nationale Erinnerungsorte zurückgewinnen und Denkmäler wie den Hermann „positiv besetzen“. Er sei eine Art “Robin Hood” gewesen. Ein germanischer Krieger als Role-Model für die Demokratie? Gleichzeitig versucht der Staat, mit Millionenbeträgen Orte wie den Kyffhäuser vor rechter Vereinnahmung zu schützen. Andreas Audretsch von den Grünen spricht von Nazipropaganda, für die man nun kräftig investiere. Unser Film zeigt, wie um Geschichte, Identität und Symbole gerungen wird – und wie schnell Monumente und Flaggen zum politischen Terrain werden. Hermannsland – läuft am 12. Dezember um 19.20 Uhr auf 3Sat in der KULTURZEIT.
