Schmerzliche Heimat – das ist für Semiya Simsek Deutschland. Ein Land, in das ihre Eltern aus der Türkei kamen, um zu arbeiten und in dem sie geboren wurde. Hier verlebte sie eine glückliche Kindheit bis zu jenem Tag im Jahr 2000 als ihr Vater Enver von einem Unbekannten erschossen wurde. Jahrelang wurde die Familie verdächtigt, hinter dem Mord zu stecken. Enver Simsek – so die Ermittler – sei ein Drogendealer und zum Opfer seiner kriminellen Machenschaften geraten. Ebenso erging es den anderen Opfern des NSU und ihren Familien. Erst 2011 wurde bekannt, dass hinter den Morden Rechtsradikale stecken. Es gab eine Gedenkveranstaltung, die Bundeskanzlerin bat gar um Verzeihung. Doch erst der im April in München beginnende Prozess wird zeigen, ob diese Bitte ernst gemeint ist. Werden Verbindungen der Geheimdienste, die Vernichtung von Akten ein und all die “Pannen” ein Thema sein? Werden die Hintergründe des NSU aufgeklärt. Semiya Simsek zweifelt. Wir haben die Tochter von Enver Simsek, dem ersten Opfer des NSU, in der Türkei und in iher hessischen “schmerzlichen” Heimat besucht. Während dem Prozess begleiten wir sie für einen Dokumentarfilm von 3Sat und ZDF.