Nach “Vmannland” und “Reichsbürger gegen den Staat” produziert candoberlin nun mit “Tod einer Polizistin – das kurze Leben der Michèle Kiesewetter” eine weitere investigative Reportage für das Erste Deutsche Fernsehen. Vor zehn Jahren starb die Polizistin Michèle Kiesewetter. Wenn man der Anklage im Münchner NSU-Prozess folgt, so war der Mord an der 22jährigen Polizistin der letzte in einer Serie, in der zuvor neun Migranten sterben mussten. Nach der Bundesanwaltschaft sind Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt von Zwickau aus aufgebrochen, um sich neue Pistolen zu beschaffen. Die hätten sie sich wenig später besorgt, als sie hunderte Kilometer entfernt auf der Heilbronner Theresienwiese auf Michèle Kiesewetter und deren Kollegen trafen. Doch macht das Sinn? Kann das alles so gewesen sein? Zeugen beobachteten seinerzeit mehrere blutverschmierte Männer, die flüchtend in Autos sprangen und angesichts der angefertigten Phantombilder nicht Mundlos und Böhnhardt gewesen sein können. Auch kann die Tat nicht ohne ortskundige Unterstützer und Vorbereitung erfolgt sein. Für Mitglieder der Untersuchungsausschüsse und Journalisten ist der Fall Kiesewetter der Schlüsselfall der NSU-Aufklärung. Und das, weil er so gar nicht in die Serie passen will. Wir sprechen mit Tatortzeugen, Familienmitgliedern verstorbener Zeugen, Polizisten, Mitgliedern der NSU-Untersuchungsausschüsse, Journalisten und Informanten. Und wollen vor allem auch wissen, wer Michèle Kieseletter überhaupt war. Warum wurde sie Polizistin? Warum ging sie nach Baden-Württemberg und nicht nach Thüringen? In was für einer Einheit arbeitete sie und in was für Einsätzen? Einige, der Fragen, auf die wir Antworten suchen werden. Der Dreh hat Anfang März 2017 begonnen.