Wir waren die letzten zwei Wochen in keinem Homeoffice, sondern unterwegs in Berlin und danach im Schneideraum. Entstanden ist daraus die 30minütige sehr persönliche Reportage “Rbb-Reporter: Wie Corona unser Leben verändert”. Wir dokumentieren im Film auch unser eigenes Leben in diesen Krisenzeiten. Was, wenn plötzlich die Schulen geschlossen sind und die Kinder ihr Lernen selbst organisieren müssen?! Das fragt sich auch Familie Kuran. Der Unternehmer für Fassadengestaltung, der normalerweise zwischen Istanbul und Berlin pendelt, muss nun seinen Betrieb vom häuslichen Wohnzimmer leiten. Doch in dem arbeitet auch noch seine Frau und die drei Kinder sind auch da. Das “Metzer Eck” ist eine der Berliner Traditionskneipen. Bis vor zwei Wochen musste sich Besitzerin Sylvia Falkner keine Sorgen machen. Einen Platz bekam man oft nur, wenn man rechtzeitig reservierte. Doch dann blieben die Tische leer und schließlich wurde verfügt, dass Restaurants und Kneipen generell schließen müssen. So etwas gab es noch nie. Seit 1913 hat das “Metzer Eck” geöffnet, zwei Weltkriege überstanden und die DDR-Planwirtschaft. Wie geht es jetzt weiter? Wirtschaftliche Sorgen plagen auch den Friseursalon “Rouge und Blond”. In normalen Zeiten wartete man wochenlang auf einen freien Termin, nun müssen sich die zwei Besitzerinnen mit Kurzarbeitergeld und Anträgen für Staatshilfen beschäftigen. Und wie geht es den Menschen, deren Leben schon vor der Krise nicht einfach war. Das weiß Bernd Siggelkow von der “Arche” in Berlin-Hellersdorf. Seit fünfundzwanzig Jahren versorgen er und sein christliches Hilfsprojekt Kinder aus benachteiligten Familien. Und auch er muss jetzt temporär schließen. Doch die Eltern sind auf das kostenlose Mittagsessen für ihre Kinder oft angewiesen und für die Kinder ist die “Arche” ein zweites Zuhause. Wir waren bei der letzten großen Kinderparty dabei und sind mit den Helfern unterwegs, wenn Sie nun zu den Familien nach Hause fahren und Hilfsgüter verteilen. Nicht leicht für sie und auch nicht für die Kinder – denn die Haustürschwelle dürfen sie nun nicht mehr überschreiten. Zu groß wäre die Ansteckungsgefahr.Unsere Beobachtungen aus einer Woche, in der sich unser Leben und das Leben aller Berliner völlig verändert hat – am Samstag, den 27. März, im Fernsehen des RBB um 19.00 Uhr.